Für mehr Kooperation und Wohlbefinden:

innere und äußere Konflikten nutzen -

effizient und mitfühlend


Die grundlegenden Systeme 

In Gruppen, Gemeinschaften, Organisationen und der Gesellschaften im Ganzen gibt es fünf grundlegende Bereiche, die für den Zusammenhalt und das Funktionieren wichtig sind:

  1. Die Entscheidungsfindung
  2. Der Feedbackfluß
  3. Die Konfliktbehandlung
  4. Der Informationsfluss
  5. Der Ressourcenfluss

Um Gemeinschaften aufzubauen, die für alle passen, ist es notwendig, gemeinsam Antworten für die folgenden Fragen zu finden:

  1. Wie wollen wir welche Entscheidungen treffen?
  2. Wer gibt wem, wann Feedback?
  3. Wie wollen wir mit Konflikten umgehen?
  4. Wer hat Zugang zu welchen Informationen?
  5. Wer bekommt wann welche Ressourcen und wo kommen sie her?

Wenn diese Fragen nicht bewusst beantwortet werden, bedeutet das nicht, dass die entsprechenden Systeme nicht vorhanden sind. Es bedeutet nur, dass die entprechenden Vorgehensweisen mehr oder weniger unbewusst bleiben und sich an den gesellschaftlichen Gewohnheiten orientieren.

Da die derzeit vorherrschenden gesellschaftlichen Gewohnheiten sich an den Prinzipien von Dominanz und Zwang orientieren, werden die Fragen in der Regel folgendermaßen beantwortet:

  1. Die Entscheidungsfindung: Diejenigen, die die Macht haben, entscheiden. Entscheidungen werden entweder autokratisch oder mit der Mehrheit getroffen.
  2. Der Feedbackfluß: Diejenigen, die in der Hierarchie höher stehen, geben denjenigen "unter" ihnen Feedback. Feedback wird in Form von Bewertungen gegeben.
  3. Die Konfliktbehandlung: Die Konfliktparteien werden möglichst lange sich selbst überlassen. Wenn die Konflitke nicht mehr ignoriert werden können, werden sie durch Einsatz von Macht "geregelt". Vorwürfe und Verurteilungen sind angemessene Mittel der Konfliktbehandlung. Es wird nach Schuldigen gesucht und Schuld (oft mit "Verantwortung" umschrieben) zugewiesen.
  4. Der Informationsfluss: Mit Informationen wird vorsichtig umgegangen. Im Zweifelsfall werden Informationen verborgen.
  5. Der Ressourcenfluss: Diejenigen, die die Macht haben, bekommen am meisten Ressourcen, nicht diejenigen, die sie (persönlich oder für ihre Arbeit) am meisten benötigen. Ungleiche Verteilung von Ressourcen werden mit Ad-hoc-Definitionen von "Leistung" legitimiert.

Wenn Gemeinschaften für alle (Mitglieder) passen sollen, ist es notwendig bewusst Systeme einzuführen, die nach den folgenden Prinzipien funktionieren:

  1. Die Entscheidungsfindung: Das Bestreben ist grundsätzlich, Entscheidungen zu finden, die für alle (Mitglieder) passen. Dafür werden Prozesse etabliert, die auch die Effizienz beachten.
  2. Der Feedbackfluß: Feedback fließt möglichst ungehindert in alle Richtungen. Das Ziel von Feedback ist, das Lernen zu unterstützen.
  3. Die Konfliktbehandlung: Konflikte werden als wichtige Hinweise für notwendige Anpassungsprozesse gesehen und möglichst frühzeitig behandelt.
  4. Der Informationsfluss: Informationen fließen möglichst ungehindert dorthin, wo sie gebraucht werden.
  5. Der Ressourcenfluss: Die Ressourcen fließen von dort wo sie vorhanden sind, dorthin wo sie gebraucht werden. Die Ressourcenverteilung wird in offenen, herrschaftsfreien Entscheidungsprozessen geregelt.

 


 Volkmar Richter
Ressourcen zur Transformation
von Konflikten und unangenehmen Situationen
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