Wie können die GFK-Prinzipien helfen, Angst und Gewalt in sich selbst oder im Außen zu begegnen?
Nächstes GFK-Gespräch "Bedürfnisorientiert bei Angst und Gewalt"
am
Dienstag, den 21. April 2020
um 18 Uhr
Teilnehmer ohne und mit viel Erfahrung mit der GFK sind gleichermaßen willkommen!
Anmeldung zu dieser GFK-Gesprächsreihe hier: http://eepurl.com/dNfJIs
Zum Ablauf siehe unsere Hauptseite "GFK-Gespräche"
(die Gespräche werden aufgezeichnet - dort steht auch warum -
die Links zu den Aufzeichnungen finden sich weiter unten)
Inhalt dieser GFK-Gesprächsreihe:
Wie können wir Angst oder Gewalt in uns oder bei anderen mit mitfühlendem Verständnis begegnen? Wie können wir Lösungen finden, die für alle passen, also weder aufgeben, was uns am Herzen liegt, noch es gegen den Widerstand anderer durchsetzen? Geht das überhaupt?
Bei Angst gibt es drei Erlebensperspektiven:
1) Angst ist in mir,
2) Angst begegnet mir im Außen und
3) Ich beobachte Angst bei anderen (ohne direkt betroffen zu sein).
Auch bei Gewalt gibt es diese drei Erlebensperspektiven:
(Definition von "Gewalt" siehe unten)
1) Ich übe Gewalt aus,
2) Ich erleide Gewalt und
3) Ich beobachte Gewalt (als nicht direkt betroffener).
Die Frage, der wir dieser GFK-Gesprächsreihe sowohl für die Angst, als auch für die Gewalt nachgehen ist:
Wie können wir in jeder dieser drei Erlebensperspektiven die Prinzipien der GFK nutzen, um der Gewalt, bzw. der Angst zu mitfühlend und wirkungsvoll zu begegnen?
Eine kurze Überblick über das Thema Gewalt:
Die Gewaltforschung tut sich immer noch sehr schwer mit dem Thema Gewalt. Der wichtigste Grund dafür ist wohl, dass die auf leicht beobachtbare Daten reduzierte, also eng verstandene Wissenschaft
(der größte Teil der Wissenschaftler versteht Wissenschaft so), das Erleben nicht erfassen kann, weil ein großer Teil des Erlebens und der Einflüsse darauf in der Regel nicht bewusst ist.
Eine solche auf einfach beobachtbare Dinge reduzierte Wissenschafft scheitert allerdings zwangsläufig schon an einer Definition von Gewalt. Bestenfalls in eng umgrenzten Sonderfällen (z.B.
körperliche Gewalt) ist eine relativ klare Definition möglich - aber selbst da ist eine klare Abgrenzung nicht möglich. Zudem wird schnell klar, dass z.B. psychische Gewalt schädlicher sein kann,
als körperliche Gewalt. Besonders schwer scheint sich die eng verstandene Wissenschaft mit der Gewalt durch gesellschaftliche Gewohnheiten und Strukturen zu tun, obwohl diese doch unser Leben
weitgehend bestimmt.
Die GFK bietet mit ihrem Verständnis von Gewalt als "Missachtung von Bedürfnissen" eine eindeutige Definition, die allerdings von einem subjektiven Erleben der "Missachtung" der eigenen Bedürfnisse abhängt. Damit ist nicht objektiv nachprüfbar, was Gewalt ist - allerdings ist es intersubjektiv nachprüfbar - auch dafür bietet die GFK das Werkzeug.
Hier soll die These vertreten werden, dass Gewalt genau dann Gewalt ist, wenn sie als Gewalt erlebt wird. Dabei sind die drei obengenannten Erlebensperspektiven zu unterscheiden.